06. Januar 2024
Michael Schäfer zu einem aktuellen Thema:

Neues Jahr - alte Probleme?


Ein neues Jahr hat angefangen. Viel verändert hat sich nicht. Dabei wäre so viel Platz für Hoffnung; Hoffnung auf Klimawende, Hoffnung auf Frieden und Gerechtigkeit, Hoffnung auf mehr Menschlichkeit und Respekt.

Ich denke wirklich, ohne Menschlichkeit und Respekt wird weder Frieden noch sonst etwas Sinnvolles. Und da hat dieses Jahr ja nicht gerade gut angefangen. Bauern in St. Ingbert bauen einen Galgen, weil Ricarda Lang kommt und niemand hindert die GalgenbauerInnen Robert Habeck kommt nach seinem Urlaub erst einmal nicht von der Fähre. Der Kanzler Olaf Scholz und der Ministerpräsident Reiner Haseloff werden angepöbelt, wenn sie im Flutgebiet unterwegs sind. Der Berliner Bürgermeister muss sich beschimpfen lassen, weil er sich verliebt hat in die Kultursenatorin von Berlin, also eine Untergebene.

Ich finde Proteste sind wichtig für eine funktionierende Gesellschaft. Demonstrationen sind notwendig als Meinungsbekundung.

Was weh tut, ist, dass es immer mehr persönlich wird. Es geht weniger um Inhalte als um Personen, und wie man sie fertig machen kann.

Reiner Haseloffs Ausraster. „Ja, geh du mal arbeiten", kann ich auf diesem Hintergrund sogar ein bisschen verstehen, auch wenn er unangemessen ist.

Vielleicht lernen wir alle miteinander eine Streitkultur, die geprägt ist vom Respekt. Respekt zum Beispiel vor Menschen, die sich einsetzen für Menschen, die Politik gestalten, die versuchen Krisen zu managen.

Egal ob ich ihre Meinungen, ihre Standpunkte teile. Zu allererst verdienen sie Respekt. Widerspruch oder Zustimmung sind wichtig, aber die Person muss respektiert werden – und das nicht erst anlässlich der Trauerfeier.

Man kann damit anfangen im persönlichen Miteinander auf der Straße, in der Nachbarschaft, bei der Arbeit oder i9n der Nachbarschaft: Respekt vor der einzelnen Person auch dort wo ich mit ihrer Haltung nicht einverstanden bin. Dann könnte das doch noch ein schönes und gutes neues Jahr werden.

 

Losung für Samstag, den 6.1.24:

Wer ist es, der den HERRN fürchtet? Ihm weist er den Weg, den er wählen soll. Psalm 25,12

Da den Weisen im Traum befohlen wurde, nicht wieder zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Weg wieder in ihr Land. Matthäus 2,12

 

Im Gesangbuch steht ein Gebet (eg 931):

Herr Jesus Christus, der du von einer hebräischen Mutter geboren wurdest, aber voll Freude warst über den Glauben einer syrischen Frau und eines römischen Soldaten, der du die Griechen, die dich suchten, freundlich aufgenommen hast und es zuließest, dass ein Afrikaner dein Kreuz trug: Wir danken dir, dass auch wir zu dir gehören. Hilf uns, mit Menschen aller Rassen und Völker Erben deines Reiches zu werden.

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