Der Beauftragte der Evangelischen Kirchen für das Saarland
Kirchenrat Frank-Matthias Hofmann pflegt im Auftrag der Kirchenleitungen der Evangelischen Kirche im Rheinland und der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) die Beziehungen zwischen diesen beiden Landeskirchen und dem Saarland. Er hält Verbindung zu Landtag, Regierung und Ministerien. Er pflegt Kontakte zu politischen Parteien, zu Vereinigungen und Verbänden auf Landesebene, soweit sie für das öffentliche Leben von Bedeutung sind. Er arbeitet zusammen mit den KollegInnen der Katholischen Kirche und der anderen Religionsgemeinschaften im Saarland auf Landesebene.
Der Beauftragte der Evangelischen Kirchen im Saarland ist Grenzgänger an Nahtstelle von Kirche, Staat und Gesellschaft. „Als Beauftragter segle ich hart vor dem Wind. Und ich muss klarmachen, woher der Wind weht“, sagte Hofmann anlässlich seiner Einführung in das Amt im Jahr 2007. Die Anleihen aus der Terminologie des Segelns kommen nicht von ungefähr. Hofmann hat in Norddeutschland und den Niederlanden studiert, war pfälzischer Gastvikar in Nordhorn und absolvierte sein Zweites Staatsexamen bei der Evangelisch-Reformierten-Kirche in Leer (Ostfriesland). 1989 kehrte der in Lambrecht aufgewachsene Theologe in die Pfalz zurück als Gemeindepfarrer der Protestantischen Kirchengemeinde Ludwigshafen-Rheingönheim. Hofmann ist Vater von drei erwachsenen Kindern. Er bezeichnet sich selbst als Grenzgänger, der stets auch den interreligiösen Dialog, vor allem mit dem Judentum sucht. Auch hat er sich für die Einrichtung der Stelle des Beauftragten für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus im Saarland stark engagiert.
Kirchlich und theologisch spürt er relevante Themen zwischen Kirche und Staat auf.
Nach eigener Einschätzung ist er ein diplomatischer Gesprächspartner, der klare Standpunkte leeren Worthülsen vorzieht.
Als Beauftragter zählen zu seinen Arbeitsschwerpunkten Fragen der Bildungs-, Wirtschafts-, Sozial- und Ausländerpolitik („Reformen dürfen nicht auf dem Rücken der Schwächsten ausgetragen werden“). Sonn- und Feiertagsschutz und die Bestattungskultur sind weitere Themen, die Frank-Matthias Hofmann wichtig sind.
Ein Anliegen sind dem Kunstfreund und begeisterten Freizeitsportler, der die Reihe „Kirche und Kleinkunst“ in Ludwigshafen begründet hatte, auch die Themenbereiche Kultur, Kirche und Sport sowie Umwelt.
Ein Herzensanliegen ist ihm, trotz des Amtes ab und zu auch noch auf der Kanzel zu stehen. Den Politikern, mit denen er es zu tun hat und die es wünschen, bietet er vertrauliche, seelsorgerliche Gespräche an.
Seit 2020 nimmt er gemeinsam mit der katholischen Kollegin an dem neu eingerichteten Gebetsfrühstück der Abgeordneten im Landtag teil und hilft bei der Mitgestaltung.